Dienstag, 1. April 2014

Antel und die kostenlose Glasfaser

Einige "Nicht-Südamerikaner" sind ja immer noch der Meinung, dass man hier in Uruguay noch trommelt. Das auch, aber die Telekommunikation läuft hier auf hohem Niveau. Auch dann wenn man es nicht möchte.

Unser Internet- und Telefonanbieter Antel verlegt seit ein paar Jahren mit Hochdruck Glasfaserkabel für den Internetzugang. Wobei hier die Glasfaser bis ins Haus verlegt wird. FTTH - "Fiber to the home" oder auf uruguayanisch "Fibra Optica al Hogar". Alles fing an mit der Verlegung der Verteilerrohre vor dem Haus im Oktober 2013.




Danach ging bei uns weder Telefon noch Internet für Wochen. Die Leitung wurde offenbar bei den Erdarbeiten beschädigt. Aber das kann ja mal passieren, im Eifer des Gefechtes.
Anfang Februar klingelte es bei uns und ein Mann im Auftrag von Antel stand vor der Tür.

Die "fahrbare Einheit" zur Verlegung der Glasfaser
Der nette Herr teilte uns mit, dass er gerne jetzt das Glasfaserkabel für uns verlegen möchte. Auf unsere Antwort, dass wir doch gar kein Glasfaser oder sonstige Änderungen bestellt hätten, meinte er das würde uns nichts kosten. Ja dann sollte er eben sein Glasfaser verlegen.


Zum Glück hatten wir schon Kabelkanal an den passenden Stellen 
Reinhard erkundigte sich gleich, ob die neuen Geräte dazu in der Lage wären mit den bestehenden Internetgeräten zu arbeiten. "Ja, aber sicher doch", war die Antwort.
Bis dann letztendlich das Glasfaser bei uns im Wohnzimmer funktionierte, gingen noch ein paar Tage ins Land.


Zusammenfummeln der Teile für den Glasfaserstecker
Anschlußdose für Fibra Optica, dünn wie ein Haar.
Zum Vergleich die 9V Batterie.
Als der Verlegetrupp nach getaner Arbeit und funktionierendem Anschluss weiter zog, vergingen wieder ein paar Wochen bis ein weiterer Mitarbeiter eines Subunternehmers von Antel bei uns vor der Tür stand.

Der hatte die Aufgabe unser DSL-Equipment von Kupfer- auf Glasfaserkabel umzustellen.
Dazu gab es eine neuen Router der Firma ZTE. Reinhard hatte ihn gleich zu Anfang darauf hingewiesen, dass der neue Router gewisse Funktionen erfüllen muss, damit die Arbeit über das Internet usw. reibungslos weitergehen kann. Falls das neue Gerät das nicht können sollte, möchte er doch bitte die Funktion auf Modembetrieb ändern, damit unser bestehender Router weiter seine Aufgabe übernehmen kann.

Das wäre kein Problem, war die Antwort.

Der neue Router Modell ZTE ZXHN F660 hat ein massiv "kastriertes" Menü von Antel bekommen und arbeitete leider nicht mit unserem Gerät zusammen. Nach allem herumprobieren hat der gute Mann aufgegeben, alles wieder auf den alten Anschluss umgebaut und sich verabschiedet. DSL lief dann auch noch bis kurz nach 21:00 Uhr und dann war es das. Aus mit Internet.


Verteiler mit neuem Router
Nach einem Anruf bei dem jungen Mann kam der auch direkt Nachmittags bei uns vorbei.
Er versuchte dann fast 3 Stunden lang einen Ansprechpartner bei Antel zu finden der uns da helfen könnte.
Das musste er dann auch aufgeben und verwies uns an Antel. Das Problem lag daran, dass beide Anschlüsse, Kupfer und Glasfaser, gleichzeitig liefen und da bei Antel was durcheinander kam. Nur gab es niemanden, der das wieder korrigieren konnte. Also Antel anrufen, sich mehrfach weiterleiten lassen (also neue Nummer bekommen, auflegen neue Nummer anrufen usw.) da konnte man das Problem aber auch nur aufnehmen.
Ohne irgendwelche neuen Nachrichten ging am nächsten Tag DSL wieder.

Letzte Woche kam dann auch der Mitarbeiter von Vitanet, dem Subunternehmen von Antel, um einen neuen Versuch zu starten. Die gewünschten Funktionen, die wir eigentlich bräuchten haben wir nun nicht mehr und es ist auch vorerst nicht damit zu rechnen, dass wir ein anderes Gerät bekommen werden.
Der gute Mann musste auf jeden Fall das alte Gerät mitnehmen und wir können jetzt unseren Anfang 2014 neu gekauften Router wieder einpacken, da der jetzt nicht mehr funktioniert.

Das alles ohne Bestellung und kostenlos. Das ist doch was, oder?


2 Kommentare :

  1. Da soll noch einer sagen, Südamerika ist hinterm Mond.
    Wir haben seit 2 Jahren auch Glasfaser im Haus. Da ich noch 2 große Söhne im Haus habe, hatten wir uns für die 100M-Bit-Leitung entschieden und sind sehr zufrieden.
    Wie schnell ist euer I-Net?
    lg
    Horst

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Horst,
    hinterm Mond sind wir nicht, aber auf den selbigen werden die es hier aber auch nicht schaffen.
    Innerhalb Uruguays und zum Teil nach USA sind die Verbindungen bis 100MB/s schnell. Testserver in Brasilien kommen auf 0,5-1 MB/s und DE auf 2 MB/s beim Download. Schlimmer ist aber das zu wenig Spezialisten gibt die sich mit dem auskennen was sie da verkaufen und anschließen. Nach dem Glasfaser ging haben wir festgestellt das das Telefon tot war. Der über das Menü des Routers zugelassene Funktionsumfang ist schlicht ein Witz. Keine Änderung der IP-Adresse oder DNS. Kein DynDNS kein WPS, eben nur das notwendigste.Ein anderes Gerät ist zur Zeit weltweit nicht wirklich frei erhältlich.

    Gruß
    Reinhard

    AntwortenLöschen