Donnerstag, 28. Mai 2015

Worte aus der Welt von Uruguay's Ex-Präsident, José ‘Pepe’ Mujica

Einige mögen ihn, andere nicht, aber was außer Frage steht, ist, dass der Ex-Präsident von Uruguay José Mujica (2010-2015) sich seinen Platz in der Ruhmeshalle der bemerkenswerten Führer der Welt verdient hat. Ein Status der sich verfestigte als das Monocle Magazin ihn den “Besten Präsidenten der Welt” in 2012 taufte.

Durch die teilweise ungewöhnlichen Eigenschaften seiner Regierung, wie seine bescheidene Lebensweise und die Tatsache, das er 90% seines Gehalts an gute Zwecke gespendet hat, hat Mujica (‘Pepe’, wie er allgemein genannt wird in Uruguay) Ruhm auf internationaler Ebene erlangt.

José Mujica, ehemaliger Präsident von Uruguay.
Foto  von OEA- OAS auf Flickr.veröffentlicht unter Creative Commons Lizenz.



Seine Politik zog ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich, aber vor allen Dingen das Gesetz zur Legalisierung und Regulierung
des Verkaufs von Marihuana im Land – angetrieben durch den Wunsch den bedeutenden Drogenkartellen die Macht zu entreißen – und sein Einsatz für erneuerbare Energien.

‘Pepe’ verließ sein Amt im März dieses Jahres, wie es die Begrenzung auf einmalige Amtszeit in Uruguays Verfassung vorschreibt.
Aber seine freimütige Philosophie und Weltsicht, welche sowohl Bewunderung als auch Ablehnung provozierte, wird wahrscheinlich
für einige Zeit mit uruguayischer Politik in Verbindung gebracht werden.

Nachdem er 13 seiner besten Jahre als politischer Gefangener während der Diktatur der 70er und 80er Jahre verbrachte, erlangte er den Ruf vor keiner Konfrontation zurück zuschrecken und sich für die wichtigen Dinge im Leben, an die er glaubt, einzusetzen.

Einigen, darunter auch Uruguayern, war sein informeller Ton peinlich und seine Diplomatie nicht immer hieb- und stichfest. So wurde er Berichten zufolge erwischt, die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner eine “alte Hexe” und ihren Ehemann und Vorgänger Nestor Kirchner “den einäugigen Mann” augrund seines schielenden Auges zu nennen.

Aber hier sind einige seiner mehr zum Denken anregenden Aussagen, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Wikiquote:

Übersetzung Originalzitat

“”Politik ist, wie Rebhühner fliegen, kurz und schnell. Und was wir in der globalisierten Welt brauchen, ist langfristige Politik.”

“Um zu leben, musst du arbeiten, richtig? Wenn du nicht arbeitest, schnorrst du dich bei anderen durch. Und das Leben eines Schnorrers ist unwürdig, aber du kannst auch nicht nur leben, um zu arbeiten und nichts anderes tun. So einfach ist das.
Das Leben ist die herrlichste Sache, die man hat. Und obwohl das Leben so elementar ist, ist es das, was wir am meisten vergessen. Das Leben bringt uns dazu, unsere Kultur und Umwelt zu vergessen und über allem ist es der gewaltsame Zug der Konsumgesellschaft, die es so scheinen lässt, als würden wir sterben, wenn wir nicht auf diesen Zug aufspringen.”

“Wir sind die Ärmsten. Eine Definition die von Séneca kommt: “Arm ist, wer viel braucht.” Weil wer viel braucht, was jeder ist, ist am ärmsten.”

“Wir glauben, dass Drogenhandel, nicht die Droge selber, die schlimmste Plage ist, die wir in letzter Zeit in Südamerika unterstützt haben.”

“Wir verteidigen keine Sucht, aber der repressive Kurs versagt und hat seit vielen Jahrzehnten versagt, sodass wir sagen:
“Wir müssen uns den Markt schnappen, ihm seine Daseinsberechtigung nehmen, das heißt, ihnen den Markt entreißen.”

“Von meinem persönlichen Standpunkt aus plädiere ich dafür in Bescheidenheit zu leben, denn um zu leben, musst du Freiheit haben und um Freiheit zu haben, musst du Zeit haben. Also bin ich bescheiden, um Zeit zu haben, denn wenn du mit Geld kaufst, zahlst du nicht mit Geld, sondern mit der Zeit die du damit verbracht hast dieses Geld zu verdienen.”

“Es lohnt sich intensiv zu leben, du wirst wahrscheinlich einmal, zweimal, dreimal oder auch 20 Mal hinfallen, aber vergiss nicht, dass du wieder aufstehst und von vorne anfängst. (…) Niederlagen sind für diejenigen die aufhören zu kämpfen, tot sind diejenigen die aufhören zu kämpfen.”

“Was einige Leute die ökologische Krise des Planeten nennen, ist die Folge des überwältigenden Sieges des menschlichen Ehrgeizes, dies ist unser Sieg aber auch unsere Niederlage.”

“Die Kriege werden weitergehen und damit der Fanatismus, bis die Natur uns zur Ordnung aufruft und unsere Zivilisation existenzfähig macht.”
Pepe, jetzt 77 Jahre alt, lebt in einem bescheidenen Bauernhaus mit seiner Frau Lucia und seinem dreibeinigen Hund. Das Paar verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Chrysanthemen.

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