Sonntag, 28. September 2014

Patient Puschel 06

Puschel genießt seit einiger Zeit seinen neu gewonnen Freiraum. Manchmal möchte er nur mal kurz nach draußen in den Vorgarten, dann wieder streunt er ausgiebig durch die Gärten und über die Dächer der Nachbarn. 




Gestern Vormittag war jedoch kurz nach der Rückkehr von seiner Morgentour die Aufregung groß. Kaum zu Hause angekommen, fing er an orientierungslos und schielend umher zu torkeln. Er konnte kaum mehr laufen, sich nicht richtig auf den Beinen halten, stakste mit den Hinterbeinen, schob den Kopf nach oben/hinten und die Augen fanden offenbar keinen Bezugspunkt mehr. Was wir sahen, ist wirklich schlecht zu beschreiben. Es war erschreckend und machte uns einfach nur Angst.

Doris nahm ihn auf den Arm. Er fing leise an zu schnurren, bewegte sich nicht mehr und uns gingen wirre Gedanken durch den Kopf. Das Gefühl war... wir verlieren ihn... 


Nach gefühlten endlosen Minuten wurde sein Atem ruhiger, die Augen wieder klarer und er hörte auf zu schnurren, was offenbar seiner eigenen und unserer Beruhigung dienen sollte. Doris setzte ihn vorsichtig auf den Boden und gebannt starrten wir ihn an. Reinhard schnappte die immer griffbereite Transportkiste und entschied, wir müssen zum Tierarzt. 

Puschel lief und verhielt sich wieder normal, alle anderen Katzen waren irritiert und schnuffelten ihn erst einmal ab. 





Wir fuhren mit Puschel zum Tierarzt nach Atlántida, kamen glücklicherweise gleich dran und Monsieur wurde nach unserer Schilderung dieses Erlebnisses gründlich untersucht. Weder beim Abhören und Abtasten, noch bei der Untersuchung der Augen und Ohren stellte der Tierarzt irgendwelche Besonderheiten fest. Er äußerte den Verdacht, er könnte auf seinem Streifzug mit etwas giftigem in Kontakt geraten sein. Wir sollen ihn insgesamt mindestens 48 Stunden beobachten, seinen Output kontrollieren und bei Durchfall und/oder Erbrechen wieder kommen bzw. anrufen. 
Zusätzlich bekamen wir ein Elixir mit, das wir Puschel mit Hilfe einer Spritze verabreichen sollen. Es handelt sich dabei um ein B-Vitamin-Präparat, in Kombination mit einem Mineralkomplex. Damit sollen zum einen Giftstoffe gebunden und deren Ausscheidung begünstigt werden und die B-Vitamine sind wichtig für die Nerven. 



Den Freigang haben wir für gestern und heute vorerst gestrichen, damit wir zunächst beobachten können, wie er sich weiterhin verhält. 

Es scheint, als würde uns Patient Puschel auch weiterhin Rätsel aufgeben... 




Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen