Mittwoch, 4. Juni 2014

Vorwahl für Präsidentschaft in Uruguay mit nur geringer Teilnahme

Montevideo. Am Sonntag haben in Uruguay die internen Vorwahlen für die nächsten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Bei sehr niedriger Wahlbeteiligung wurden die Kandidaten der Frente Amplio sowie der Partei der Colorados und der Nationalen Partei für die nächste Präsidentschaft ermittelt.

Beim Linksbündnis Frente Amplio (FA) setzte sich Tabaré Vázquez, der bereits von 2005 bis 2010 das Präsidentenamt inne hatte, gegen die Mitbewerberin, die Senatorin Constanza Moreira, klar mit 82 zu 18 Prozent durch. Moreira gilt als Vertreterin der linken Strömungen des Bündnisses.


In der Wahlnacht vor dem Sitz der Frente Amplio in Montevideo © Marta Andujo
Bei der Colorado Partei gewann Pedro Bordaberry die Vorwahl, der Sohn des ehemaligen uruguayischen Diktators Juan María Bordaberry. Bordaberry setzte sich gegen zwei Mitbewerber mit 66,4 Prozent durch.

Lediglich in der Nationalen Partei fiel das Ergebnis knapper aus. Hier wird Luis Lacalle Pou in die Präsidentschaftswahlen gehen, den Sohn von Expräsident Luis Alberto Lacalle (1990-1995). Pou erzielte 55.4 Prozent gefolgt von Jorge Larrañaga mit 44.2 Prozent der Stimmen.

Mehrere kleinere Parteien, wie die Partei der Unabhängigkeit (PI), die Volksversammlung (PA) sowie die Arbeiterpartei und die Ökologische Partei sind nur mit jeweils einem Kandidaten in die internen Vorwahlen gegangen. Für sie entscheiden diese Wahlen jedoch über die Zulassung zu den Präsidentschaftswahlen. Die ersten beiden haben die dafür notwendige Mindeststimmenzahl bereits erreicht, für die weiteren muss die endgültige Auszählung noch abgewartet werden.

Für die Frente Amplio haben die Ergebnisse der internen Vorwahlen, da sie ein Bündnis aus Parteien und Bewegungen ist, auch Bedeutung für den Einfluss der Strömungen in einer möglichen erneuten Regierungsperiode.

Die drei ermittelten Kandidaten werden am 26. Oktober in die Präsidentschaftswahlen gehen. Fall keiner mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht, wird in einem zweiten Wahlgang am 30. November unter den zwei stärksten Kandidaten der Sieger bestimmt.

Die internen Vorwahlen zu Präsidentschaftswahlen sind in Uruguay durch eine Wahlrechtsreform 1997 eingeführt worden. Diese überträgt der Wählerschaft die Entscheidung, welche Kandidaten und Kandidatinnen die Parteien für die Präsidentschaftswahlen aufstellen. Zuvor brachten die Wähler lediglich eine Partei an die Regierung, welche sodann einen ihrer Kandidaten zum Präsidenten nominierte.

Der aktuelle Präsident José Mujica wird zu den kommenden Präsidentschaftswahlen gemäß der Verfassung nicht mehr antreten.

Gesehen bei amerika12.de

1 Kommentar :

  1. Finde es Schade, dass José Mujica nicht mehr antreten kann. Er ist ein sehr sympatischer Mann.

    lg aus D
    Horst

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